Das Wichtigste auf einen Blick
- Das leistet ein Patientenanwalt: Medizinische Haftungsfälle sind komplex und für juristische Laien kaum zu durchschauen. Ein spezialisierter Patientenanwalt übernimmt die rechtliche und strategische Steuerung des Verfahrens und sorgt für Waffengleichheit gegenüber ärztlichen Institutionen und Versicherern.
- Spezialisierung ist entscheidend: Das Arzthaftungsrecht erfordert fundierte Kenntnisse im Medizin- und Zivilrecht. Die Kanzlei Brocks Medizinrecht ist seit ihrer Gründung auf diesen Bereich spezialisiert.
- Frühzeitige Beratung sichert Beweise: Wer einen Behandlungsfehler oder Aufklärungsversäumnis vermutet, sollte frühzeitig anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen. So können relevante Unterlagen rechtzeitig gesichert und ausgewertet werden.
- Typische Konfliktfelder im Arzthaftungsrecht: Diagnosefehler, OP-Komplikationen, unzureichende Aufklärung oder Geburtsschäden zählen zu den häufigsten Ursachen für juristische Auseinandersetzungen.
- Emotionale Entlastung durch juristische Begleitung: Ein Patientenanwalt entlastet nicht nur juristisch, sondern begleitet Betroffene und Angehörige auch im Umgang mit belastenden medizinischen Erfahrungen und komplexen Verfahren.
- Kostentransparenz von Anfang an: Wir sorgen dafür, dass Sie Ihre Optionen – Rechtsschutzversicherung, Prozesskostenhilfe oder Honorarvereinbarung – kennen und finanziell abgesichert entscheiden können.
Die Durchsetzung von Patientenrechten ist in der Praxis häufig mit komplexen medizinischen und rechtlichen Fragestellungen verbunden. Wer den Verdacht hat, Opfer eines Behandlungsfehlers oder einer unzureichenden Aufklärung geworden zu sein, sieht sich nicht nur gesundheitlichen und emotionalen Herausforderungen gegenüber, sondern muss sich auch einer Gegenseite stellen, die über erhebliche Erfahrung und Ressourcen verfügt. Ein spezialisierter Patientenanwalt sorgt in dieser Situation für Waffengleichheit. Er prüft die Erfolgsaussichten, sichert Beweise und vertritt die Interessen seiner Mandanten konsequent gegenüber Ärzten, Kliniken und Versicherungen.
In diesem Beitrag informieren wir Sie über die Aufgaben eines Patientenanwalts, die Unterschiede zu Patientenbeauftragten oder Schlichtungsstellen, Situationen, in denen anwaltliche Unterstützung besonders wichtig ist, zu erwartende Leistungen und über die Kosten für einen Patientenanwalt.
Was ist ein Patientenanwalt?
Ein Patientenanwalt ist ein auf das Medizinrecht spezialisierter Rechtsanwalt, der ausschließlich oder überwiegend die Interessen von Patientinnen und Patienten vertritt. Sein Schwerpunkt liegt im Arzthaftungsrecht, das die rechtlichen Beziehungen zwischen Patient und Behandler regelt, wenn ärztliche Standards nicht eingehalten werden. Er setzt Ansprüche bei Behandlungsfehlern, Aufklärungsversäumnissen oder anderen medizinrechtlichen Streitigkeiten durch. Da die Bezeichnung „Patientenanwalt“ nicht geschützt ist, kann sie grundsätzlich jeder Rechtsanwalt führen. Für eine wirksame Vertretung sind jedoch spezielle Ausbildung, medizinisches Verständnis und Erfahrung im Medizinrecht entscheidend.
Unser Team bei BROCKS Medizinrecht besteht aus Fachanwälten für Medizinrecht, eine Qualifikation, die strenge Fortbildungs- und Praxiserfordernisse voraussetzt. Viele unserer Anwältinnen und Anwälte sind seit Jahren ausschließlich im Arzthaftungsrecht tätig, einige blicken auf jahrzehntelange Erfahrung zurück. Komplexe Behandlungs- und Geburtsschadensfälle gehören zu unserer täglichen Praxis. Unsere Kanzlei wird seit vielen Jahren regelmäßig von der WirtschaftsWoche, dem Focus, Stern, Statista und dem FAZ-Institut als „Top Kanzlei Medizinrecht“ ausgezeichnet, eine Bestätigung für die hohe Spezialisierung und fachliche Qualität unseres Teams.
Abgrenzung zu Patientenbeauftragten, Schlichtungsstellen und Ombudsmännern
Patientenanwälte vertreten ihre Mandanten rechtlich verbindlich, prüfen die Erfolgsaussichten eines Verfahrens und setzen Ansprüche aktiv durch. Patientenbeauftragte, Schlichtungsstellen der Ärztekammern oder Ombudsmänner erfüllen dagegen andere Funktionen: Sie bieten Beratung, vermitteln bei Konflikten oder klären Sachverhalte außergerichtlich. Diese Stellen handeln neutral oder politisch-beratend und vertreten nicht einseitig die Interessen des Patienten. Wer konkrete Forderungen wie Schmerzensgeld oder Schadensersatz durchsetzen will, benötigt deshalb immer die Vertretung durch einen spezialisierten Rechtsanwalt.
Kernkompetenzen und rechtliche Grundlagen
Das Arzthaftungsrecht basiert auf den allgemeinen Regeln des Delikts- und Vertragsrechts. Zentrale Rechtsgrundlagen sind die §§ 280, 823 BGB sowie spezielle medizinrechtliche Vorschriften (§§ 630a bis 630h BGB), die seit 2013 durch das Patientenrechtegesetz im BGB kodifiziert sind. Der Behandlungsvertrag zwischen Arzt und Patient begründet eine Dienstleistungspflicht (§ 630a Abs. 1 BGB), die bei Pflichtverletzungen zu Schadensersatz- und Schmerzensgeldansprüchen führen kann.
Ein Patientenanwalt muss die komplexen Beweislastregeln im Arzthaftungsrecht beherrschen. Grundsätzlich muss der Patient den Behandlungsfehler und den Schaden beweisen, es existieren jedoch wichtige Beweislasterleichterungen. So kehrt sich beispielsweise bei groben Behandlungsfehlern (§ 630h Abs. 5 BGB) die Beweislast um, sodass der Arzt beweisen muss, dass der Schaden nicht auf seinem Verschulden beruht.

Warum die Wahl eines spezialisierten Anwalts entscheidend ist
Wer nach einem Behandlungsfehler gegen Ärzte, Hebammen, Kliniken oder andere Behandler vorgehen möchte, sieht sich medizinischen Institutionen und deren Versicherern gegenüber, die oft nicht nur über ein erhebliches Maß an Erfahrung verfügen, sondern auch auf die Ressourcen großer Institutionen und beruflicher Interessenvertretungen zurückgreifen können. Dem hat ein einzelner Geschädigter zunächst weder finanziell noch fachlich viel entgegenzusetzen. Ein Patientenanwalt gleicht dieses Ungleichgewicht aus, indem er die rechtlichen Möglichkeiten kennt, Beweise sichert und die Verfahrensstrategie festlegt. Für Betroffene ist dies oft der entscheidende Schritt, um ihre Rechte nicht nur zu kennen, sondern auch erfolgreich durchzusetzen.
Wann ist ein Patientenanwalt sinnvoll?
Ein Beispiel
Eine 34-jährige Patientin ließ sich in einer Klinik einer Routineoperation am Knie unterziehen. Wenige Tage nach dem Eingriff traten starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen auf. Erst Wochen später stellte sich heraus, dass während der Operation ein Nerv verletzt worden war. Die behandelnden Ärzte hatten diesen Umstand weder erkannt noch dokumentiert. Zudem war die Patientin vor der Operation nicht vollständig über die Risiken aufgeklärt worden. Ihr erlittener Knieschaden ist dauerhaft und sie kann ihren Beruf als Physiotherapeutin nicht mehr ausüben. In dieser Situation wandte sie sich an einen auf Patientenrechte spezialisierten Anwalt. Dieser forderte ihre medizinischen Unterlagen an, holte ein unabhängiges Gutachten ein und setzte Schmerzensgeld- sowie weitere Schadensersatzansprüche erfolgreich durch.
Dieser Fall verdeutlicht exemplarisch, wann die Beauftragung eines Patientenanwalts erforderlich wird. Die komplexen medizinischen und rechtlichen Zusammenhänge, die erheblichen Folgeschäden und die Notwendigkeit einer fundierten Beweisführung übersteigen die Möglichkeiten einer Eigenvertretung bei Weitem, selbst wenn diese zulässig wäre.
Typische Konfliktsituationen im Arzthaftungsrecht
Ein Patientenanwalt wird vor allem dann beauftragt, wenn der Verdacht auf einen Behandlungsfehler oder eine Pflichtverletzung besteht. Dazu gehören fehlerhafte oder verspätete Diagnosen, vermeidbare Komplikationen nach operativen Eingriffen sowie Schäden im Zusammenhang mit einer Geburt. Entscheidend ist, dass der medizinische Standard nicht eingehalten wurde und daraus ein gesundheitlicher Schaden entstanden ist.
Häufige Streitpunkte sind
- Diagnose- und Behandlungsfehler,
- unzureichende Aufklärung über Risiken oder Behandlungsalternativen sowie
- fehlerhafte oder lückenhafte Dokumentation.
Geburtsschäden bilden einen besonderen Schwerpunkt, da sie oft lebenslange Folgen für das Kind und seine Familie haben und hohe Schadenssummen mit sich bringen. In all diesen Situationen ist die frühzeitige Einschaltung eines spezialisierten Patientenanwalts wichtig, um Beweise zu sichern und Ansprüche effektiv durchzusetzen.
Emotionale Belastung und juristische Entlastung
Medizinische Fehler wirken sich nicht nur körperlich aus, sondern können auch erhebliche seelische Belastungen beim Patienten und seinen Angehörigen verursachen. Viele Betroffene fühlen sich in dieser Situation machtlos und allein gelassen.
Die Rolle des Patientenanwalts umfasst dabei u.a.
- die Kommunikation mit Ärzten, Kliniken und Versicherungen,
- die Einhaltung von Fristen,
- die Sicherung von Beweisen
- sowie gegebenenfalls die Beauftragung von medizinischen Gutachten.
Dabei bringt er nicht nur die notwendige Erfahrung im Umgang mit medizinischen Sachverhalten, sondern auch die rechtliche Expertise ein, um Ansprüche wirksam und nachhaltig durchzusetzen. Neben dieser juristischen Kernaufgabe ist er häufig auch eine wichtige Stütze im Umgang mit den belastenden Umständen. Er gibt Mandanten und deren Angehörigen Orientierung und macht den Weg durch ein oftmals langwieriges Verfahren verständlich.
Handlungsempfehlung für Betroffene
Wer vermutet, Opfer eines Behandlungsfehlers geworden zu sein, sollte möglichst früh anwaltliche Unterstützung suchen. Eine zeitnahe Mandatierung ermöglicht es,
- die Erfolgsaussichten realistisch einzuschätzen,
- wichtige Beweise zu sichern und
- medizinische Unterlagen rechtlich korrekt zu bewerten.
Bereits eine Erstberatung kann oft klären, ob ein rechtliches Vorgehen sinnvoll ist und welche nächsten Schritte eingeleitet werden sollten.
Wie unterstützt Sie ein Patientenanwalt konkret bei der Durchsetzung Ihrer Rechte?
Nach einer ersten rechtlichen Einschätzung fordert der Patientenanwalt die relevanten Behandlungsunterlagen bei Ärzten oder Kliniken an, prüft diese sorgfältig und erkennt mögliche Lücken oder Verstöße gegen medizinische Standards. Dabei verbindet er juristische Analyse mit medizinischem Verständnis und stellt sicher, dass alle Beweismittel vollständig vorliegen.
Bei komplexen Fällen arbeitet er eng mit unabhängigen medizinischen Gutachtern zusammen, um den Behandlungsablauf objektiv bewerten zu lassen und die Kausalität zwischen Fehler und Schaden nachzuweisen. Auf dieser Grundlage verhandelt er zunächst außergerichtlich mit der Haftpflichtversicherung des Arztes oder der Klinik, um eine angemessene Einigung zu erzielen. Ist dies nicht möglich, vertritt er seine Mandanten vor Gericht und sorgt dafür, dass deren Ansprüche auf Schmerzensgeld und Schadensersatz bestmöglich durchgesetzt werden.
Welche Kosten entstehen bei der Beauftragung eines Patientenanwalts?
In der Regel bietet ein Patientenanwalt zu Beginn eine Erstberatung an, in der die Erfolgsaussichten und das mögliche Vorgehen besprochen werden.
Besteht eine Rechtsschutzversicherung, übernimmt diese häufig jedenfalls erhebliche Teile der Anwalts- und Verfahrenskosten, sofern der Versicherungsfall abgedeckt ist. Ohne Rechtsschutzversicherung kann in geeigneten Fällen Prozesskostenhilfe beantragt oder Prozessfinanzierer kontaktiert werden.
Ein spezialisierter Patientenanwalt prüft bereits zu Beginn, welche Finanzierungsmöglichkeiten in Ihrem Fall bestehen, und sorgt für volle Kostentransparenz. So wissen Sie von Anfang an, mit welchem finanziellen Aufwand Sie rechnen müssen und können Ihre Entscheidung für die Durchsetzung Ihrer Ansprüche fundiert treffen.
Fazit
Seit der Gründung unserer Kanzlei BROCKS Medizinrecht haben wir uns bewusst für eine absolute Spezialisierung als Patientenanwälte entschieden und darauf, unseren Mandanten als direkte Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Diese Spezialisierung und persönliche Betreuung sehen wir als entscheidende Grundlage, um in komplexen Bereichen wie Arzthaftung und Geburtsschäden sowohl fachlich exzellente als auch menschlich zugewandte Beratung zu gewährleisten.
Wir sind für Sie da, um Ihre Rechte konsequent durchzusetzen und Sie im Arzthaftungsrecht kompetent und engagiert zu begleiten. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie eine engagierte Vertretung durch erfahrene Patientenanwälte suchen.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Patientenanwalt
Ein Patientenanwalt ist ein Rechtsanwalt, der sich auf die Vertretung von Patientinnen und Patienten spezialisiert hat, insbesondere bei Behandlungsfehlern, Aufklärungsversäumnissen oder Geburtsschäden. Er übernimmt die juristische Prüfung, Beweissicherung und Durchsetzung der Ansprüche.
Ja. Das Arzthaftungsrecht ist ein hochspezialisiertes Rechtsgebiet mit komplexen medizinischen und juristischen Zusammenhängen. Ein spezialisierter Anwalt kann realistisch einschätzen, ob ein Anspruch besteht und wie er am besten durchgesetzt wird.
Patientenanwälte vertreten ausschließlich die Interessen ihrer Mandant:innen. Schlichtungsstellen oder Ombudsleute sind dagegen neutral und haben keine Befugnis, Ansprüche rechtlich durchzusetzen.
So früh wie möglich. Frühzeitige anwaltliche Unterstützung erhöht die Erfolgschancen, weil Beweise rechtzeitig gesichert und Fristen eingehalten werden können.
Eine Erstberatung kostet gemäß RVG maximal 190 Euro zzgl. MwSt. Je nach Fall können Rechtsschutzversicherung oder Prozesskostenhilfe oder ein Prozessfinanzierer die Kosten ganz oder teilweise übernehmen. Die Kanzlei Brocks klärt Sie vorab transparent über alle Kosten auf.
Behandlungsfehler, fehlerhafte Aufklärung, Geburtsschäden, OP-Komplikationen, Diagnosefehler sowie Schäden durch mangelhafte Dokumentation oder Nachsorge.